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  • #19022
    jade4725
    Teilnehmer
      Senior Meister

      Ich habe nur 2 Jahre mit dem Branson 4725 arbeiten dürfen (müssen), aber das hat gereicht.

       

      Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe mit 10 Jahren auf einem McCormick 353 das Traktorfahren erlernt.

      Ich bin dann 25 Jahre lang IHC 353, 644, – John Deere 1020, – Deutz D5505, D6006, D6806, D 10006A, DX 3.60A, DX 4.50, DX 90A gefahren.

      Obwohl ich das ganze nur aus Spaß an der Landwirtschaft gemacht habe, ( ich fuhr auf 4 Landwirtschaftlichen Betrieben ) kamen jedes Jahr zwischen 550 und 650 Schlepperstunden bei mir zusammen.

      Egal ob im Grünland, Acker oder Wald, ich habe alles  ( außer Pflanzenschutz spritzen ) gemacht.

      Durch die Nähe zu KHD ( Deutz Traktoren, mein Schwager hat dort in den 1980’er Jahren die Vorderachsen der Hinterradmaschinen geschweißt ) hatte ich zudem auch Einblicke in den Traktorenbau, sowie die Entwicklung und Erprobung der selbigen.

      Wir hatten von etwa 1985 bis ungefähr 1995 ständig Traktoren aus dem Werksversuch bei uns auf den Höfen zur Erprobung, das waren Traktoren die unter anderem in der Wüste und im Arktischem Kreis getestet wurden.

      Sie hatten überall Sensoren, und die Daten wurden noch auf Papierrollen geschrieben.

      Auch durfte ich an Schulungen im Werk teilnehmen.

      Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich sagen, das der Branson mit großem Abstand der  schlechteste Traktor war, den ich je fahren durfte oder mußte.

      Die Verschränkung der Vorderachse war so mäßig, das oft ein Rad in der Luft hing, ohne Differentialsperre kein weiterkommen…

      Die Lenkgeometrie war so schlecht, das am Berg durch simples einschlagen der Vorderräder der Traktor ohne Bremse gehalten wurde, ohne Kontergewicht war die Ausnutzung der Hubkraft des Frontladers nicht möglich, da das lenken trotz Hydraulischer Lenkung nahezu unmöglich war.

      Dadurch auch jedes Jahr neue Radlager vorne, und auch die Vorderreifen waren sehr verschleißfreudig.

      Vorkammerdiesel – hoher Dieselverbrauch, wenig Durchzugskraft.

      Wärend der Fahrt ist mir ein Vorderrad abgebrochen – gemeingefährlich, kommt wohl öfter vor das dort die 3 Schrauben abreißen und das Rad abfällt, – damit kann man sich nicht auf die Straße trauen…

      Die gesamte Verkabelung war nur sporadisch befestigt, immer wieder scheuerten die Kabel irgendwo durch und es gab Kurzschlüsse, wurden letztendlich alle von mir erneut und ordentlich befestigt.

      Getriebe schlecht abgestuft.

      Anhängelast ein Witz.

      Kardanwelle von Vorderachse bei voller Fahrt abgerissen, weil der Mantel des Handbremsseils die Welle durchgescheuert hat.

      Keine echte Handbremse ( Handbremse wirkt auf die Fußbremse).

      Links und rechts vom Getriebe sitzt der geteilte Tank, bei Fahrten in Schräglagen und weniger als halbvollen Tank bekommt er keinen Diesel mehr und geht dann aus.

      Nach 2 Jahren habe ich den Pferdehof verlassen, der Grund war wirklich dieser grottenschlechte Traktor, der einem wirklich die Lust am arbeiten nahm. Wenn du einen Hof bewirtschaftest, und du dein Tagessoll schaffen musst, ist es eine ware Plackerei mit so einem schlechten Traktor.

       

      Nun lebe ich in Hamburg,  wir haben 3 Pferde, und 2,5 ha Land.

      Anfang vorletzten Jahres hat meine bessere Hälfte geerbt, und hat mir ein Budget von 25000 € für einen Traktor kauf gegeben.

      Ein Traktor wurde auch von mir angeschafft, ein Fendt Farmer 3S, Baujahr 1971, 5600 BS. mit Frontlader und Vollkabine für 10000 €, neue Lichtmaschine mit 72 A, komplette Elektrik neu gemacht und alle Kabel in Schutzrohr verlegt, LED Rückleuchten, vier LED Arbeitsscheinwerfer, alle Bremsen neu Belegt. Lange Ackerschiene, Schaufel und Gabel, neues Zugmaul, Bereifung neuwertig.

      ( Vorbesitzer war Landmaschinenmechaniker Meister, habe den Fendt ungefähr 10 km nördlich von Kiel gekauft und von dort nach Hause gefahren, in den Süden Hamburgs, gut 140 km, fast 6 Stunden gebraucht bis ich Zuhause in Vierlanden war. Mit Navi ist es mit dem Traktor nicht so einfach… )

      Manch einer wird sich fragen, warum hat er sich so eine alte Kiste gekauft, für das Geld hätte es doch auch neuere Traktoren gegeben…

      Stimmt für weniger als 25000 € hätte es z.b. diese Fabrikneuen Schlepper gegeben:

       

      Neu – Branson 5025CX mit Frontlader und Vollkabine,

      Neu – Lovol Modell M504 mit Vollkabine und Frontlader,

      Neu – ARBOS 3055 mit Kabine und Frontlader,

      Und noch andere.

       

      Aber der Fendt hebt mit seinem Frontlader Gr.3 um die 1400 kg.

      Der Fendt hat hinten 14.9-30 aufgezogen ( 6 verschiedene Reifengrößen eingetragen, von 9.5-36 bis zu 16.9-30 ) , groß, breit  = Bodenschonend und hohe Zugkräfte, Zwillingsbereifung ist zugelassen,

      Vorne 6.5-20, schön groß, wenig Bodendruck und leichtzügig ( 3 verschiedene Radgrößen eingetragen ).

      Das Getriebe ist Vollsynchronisiert.

      Turbokupplung schont Getriebe, Motor, Zapfwellengeräte und die Grasnarbe.

      Direkteinspritzer mit Glühkerze in jedem Zylinder ( springt bei jeder Temperatur an ), Motor ist unter Last auch viel zäher als bei den Asiatischen Kollegen.

      Und in den letzten 2 Jahren gab es nicht eine einzige Reparatur, er ist immer zuverlässig.

      Seit Mitte April 2024 fahre ich den 53 Jahre alten Fendt mit HVO 100, ohne Freigabe von Fendt oder MWM, weil:

      ich weiß das er das verträgt,

      ich bis zu 90 % weniger CO2 durch den Kamin jage,

      Ca. 30 % weniger Ruß ausstoße,

      Er durch die höhere Centanzahl besser anspringt und besser verbrennt,

      HVO 100 kennt keine Dieselpest.

       

      Was habe ich mir sonst noch angeschafft?

      eine 275 cm Kulturegge, 185 cm Trommel Mähwerk, 140 cm Feldhäcksler von Tarup und ein 5,7 t Miststreuer von Bergmann.

      Die Geräte habe ich im Radius von 100 km um den Süden Hamburgs gekauft und mit dem 53 Jahre alten Fendt abgeholt, war teilweise über 6 Stunden auf Achse.

      In der Heuernte fahre ich mit 2 geliehenen Auflaufgebremsten 8 t Anhängern am Fendt, mit dem Branson war das unmöglich, – weil verboten.

      Da ich Buch über den Dieselverbrauch führe, kann ich sagen das ich im Jahresschnitt seit 2 Jahren etwa 3,8 l Diesel pro Stunde verbrauche, mit dem Branson unmöglich…

      Ich kenne ja die Videos hier und auf YouTube von den stolzen Branson Besitzern, es ist schön anzuschauen, aber es sind alles nur kleine Hobbylandwirte oder arbeiten für “Spaß an der Freud” , die mit realer Landwirtschaft bei weitem nichts zu tun haben.

      Für das, was Ihr mit den kleinen Branson’s macht, reicht es, und hat gerade dadurch natürlich auch seine Berechtigung, aber Profis fahren nicht umsonst “richtige” Traktoren.

       

      Ich werde nun wieder regelmäßig mal hier im Forum vorbeischauen.

      Wenn ihr grundsätzliche Fragen zum Thema Traktor, Landmaschinen, Beleuchtung, Warntafeln, Ladungssicherung, Anhängelasten und gesetzliche Vorschriften zum Thema Traktor, Anbaugeräte und Anhänger habt, werde ich euch gerne im Rahmen meiner Fähigkeiten helfen.

      Mit freundlichen Grüßen Stephan

      #19026
      Ralf
      Teilnehmer
        Zweiter Forummeister

        Moin,

        ein 4725??

        Echte Bauern fahren echte Trecker? Ein Traktor mit 47PS, Allradantrieb und Frontlader mit Parallelführung ist kein echter Trecker? Dazu müssen die dann von DEUTZ kommen? Oder IHC? Die sind dann richtige Trecker für richtige Bauern mit 2,5 ha und 3 Pferden?

        Zunächst ist es schade das dein Trecker so eine Möhre war. Und viele der der K78 Fraktion hier geben dir Recht, sofern ihre Beiträge nicht gelöscht wurden. Ich bin Realist und weiß auch das die Vorgaben für die Herstellung der Branson (TYM) eine andere ist als bei den anderen Herstellern. Aber deswegen weiß ich dann auch auf was ich mich einlasse. Klar würde mir ein JD 6130 auch gut gefallen. Oder ein MB 900 Turbo. Wenn ich an den 5025C das montiere für das er ausgelegt ist dann macht er genau das was er soll. Dein 50 Jahre alter Fendt ist von Haus aus schon fast 400 KG schwerer und bringt seine Leistung sicherlich besser auf den Boden. Und die Motorentechnik von Fendt/MWM ist sicherlich auch besser als die Kukje Motore.

        Ich fahre als nicht echt Bauer mit meinem “Spaßmobil” sehr gerne. Ich wünsche dir mit deinem Dieselross alles Gute, zieh mit nicht zugelassenem Biodiesel deine 16 to Grünzeugs von der Wiese und erfreue dich an ausgefeilter deutscher Ingenieurskunst.

        Gruß Ralf

        #19027
        Miriquidi Forest
        Teilnehmer
          Meister

          <p style=”text-align: center;”>Grüße jade4725.</p>
          Jetzt haste aber was losgetreten.,😅

          Kannst aber auch Birnen nicht mit Äpfeln vergleichen.Ich selbst bin mit meinem TYM TE40 sehr zufrieden.Da war noch nie was.Auch kein Radlager obwohl ich fast nur Frontladerarbeiten mache. Hauptsächlich 1,2 Raummeter Holzbündel umsetze und lade.

          Natürlich wird im Profigeschäft mit anderen Marken gefahren aber auch da kannst Du endlose Diskussionen führen wer die größte Sch…. zusammenbaut.Nur kurzes Beispiel.In unserem Betrieb ist alles vom kleinen Schlepper(130PS) über die Hächsler ,Mähdrescher bis zum 400PS Ackerschlepper von John Deere.UND: Keiner käme auf die Idee da jetzt einen Deutz hinzustellen.

          Du siehst ,es kommt immer auf die Betrachtung an.Auf Arbeit habe ich mal mit einem K700 von Kirowez angefangen ,danach 8000er John Deere Traktoren ,aktuell 8345R aber auch schon 8R410 und 9R620.

          In diesem Bereich ist das eine andere Liega,auch und besonders im Preis.Ich hoffe das du mit deiner Maschine einen guten Griff gemacht hast.Man kann auch bei gebrauchten und auch neuen Markentraktoren ins Klo greifen und dann ist auch da der Spaß vorbei.

           

          #19031
          holzhacker
          Teilnehmer
            Meister

            Hallo Stephan,

            da kommt mir einiges bekannt vor von dem, was Du an Problemen beschrieben hast. An meinem 5820 waren z.B. die Lager an den Vorderrädern nach 50h Schrott und ich mache wahrlich nicht viele Frontladerarbeiten.

            Ich betreibe eine Imkerei im Nebenerwerb und wir haben Wiesengrundstücke mit in Summe ca. 1ha. Außerdem mache ich noch Brennholz. Mein 5820 ist im Jahr rund 30h im Einsatz. Als ich nach einem passenden Kleintraktor gesucht habe, fiel mein Blick natürlich auch auf JD, Fendt, Deutz – aber die Preise hierfür waren rund doppelt so hoch, wie für den Branson.

            Man muss fair sein – es gibt eben keinen billigen 20€-Schein. Gefährliche Fehler, wie von Dir beschrieben, sollten es natürlich nicht sein, aber für den halben Preis kann ich natürlich nicht die Qualität eines JD, Fendt oder Deutz erwarten. Die Radlager vorn an meinem 5820 sind jetzt von SKF (erhöhte Tragzahl) und beim engen Rangieren wird der Allrad zugeschaltet. Traktor hat jetzt knapp über 200h und Radlager sind immer noch i.O.

            Aktuell spinnt zwar etwas am Heckkraftheber, aber mit solchen Problemchen muss man bei einem „Billig-Traktor“ eben leben. Bisher habe ich alle Problemchen beheben können. Der Holder den ich vorher hatte, war viel schlimmer…

            Gruß hh

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