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steinfranz aktualisiert.
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24. Februar 2020 um 12:35 Uhr #6312
Hallo Branson Experten,
Ich weiß zwar dass ich mir demnächst einen F36 oder F47 zulegen werden, habe aber noch offene Fragen zum Fahren mit 12Gang Synchrongetriebe im Vergleich zum Hydrostaten. Die Hydrostat-Eigenschaften mit Wendeschaltung kenne ich vom kleinen Rasentrak bis zum 4to Radlader aus dem EffEff, nur wie muss ich mir das Fahren mit dem Branson vorstellen?Fallbeispiel Hydrostat: Ich will mit Frontlader Erde von einem Haufen aufnehmen. Fahre also mit entsprechendem Gasanteil in den Haufen, schiebe bis sich entweder die Räder durchdrehen oder das Getriebe nicht mehr Vortrieb liefert, geb mehr Gas, Traktor gräbt sich mehr ein, Schaufel ein wenig einkippen, der Traktor schiebt weiter, FL etwas hoch und weiter einkippen, usw. usf. bis die Schaufel voll ist, voll einkippen dann etwas vom Gas, Wendeschaltung auf zurück und weg vom Haufen. Erledigt. Alles per Gasgeben, Hydraulikspielerei und Wendeschaltung.
Ist das beim Branson ebenfalls so?
Dann wärs ja zumindest fürn Hydrostaten OK.Und wie ist das nun mit dem starren 12 Gang-Getriebe? Muss ich damit rechnen dass ich den Motor abwürge wenns am Haufen nicht mehr weiter geht, und ich also trotz Wendeschaltung die Kupplung brauche? Irgendwie verstehe ich gerade im Lastbetrieb die Funktion nicht so Recht.
Die Youtube Videos helfen leider auch nur bedingt weil man nicht sieht oder hört wie beim beladen geschalten wird.
Um es selbst zu testen wollte ich mir schon einen Fxx mit Frontlader und 12G-Getriebe ganz offiziell mieten um damit ein paar Schaufeln Erde zu bewegen. Leider spielt der einzige lokale Händler nicht mit. Andere sind zu weit weg, haben auch oft keinen Fxx mit Frontlader als Vorführer. Und wenn ich frage damit mal richtig für ein paar Stunden arbeiten zu können, winken die meisten ebenfalls ab.
Mir wurde nun dieses Forum empfohlen um mich schlau zu machen. Kann mir jemand von Euch die unterschiede der Fahrweise mit dem Sync. Getriebe im Frontladerbetrieb, besonders beim Beladen genauer erklären?
Danke im Voraus!
Franz24. Februar 2020 um 14:53 Uhr #6313Habe selber einen F47 als Hydrostat (Video Erdbearbeitung hier im Forum ist von mir).
Hydrostat:
Pferdemist, Sand, Schotter, Kies, etc etc (weiches Material, keine gesetzte Erde oder so)
B Gang rein, FL flach auf Boden oder kurz drüber wenn Boden nicht fest, VORWÄRTSPEDAL treten bis Schaufel voll, ankippen, RÜCKWÄRTSPEDAL und ab dafür. Selbes Spiel auch beim mulchen um Obstbäume, affengeil mim Hydrostat…
Wendegetriebe:
Frontlader auf Stellung bringen, Gang wählen, Handgas nach belieben auf gewünschte Stellung bringen, Kupplung kommen lassen, in das Material fahren, Kupplung treten, Schaufel kippen, Wendehebel bedienen, Kupplung kommen lassen
Wenn der Hydrostat zu viel Hinderniss für den gewählten Gang hat (Steile Steigung, Bodenbearbeitungsgerät das Kraft braucht, Frontlader in Material geschoben) dann bleibt er einfach stehen. Öl fliest weiter, es gibt nur nicht genug Druck um den Traktor weiter zu “schieben”, also entweder mit mehr Gas arbeiten (falls es noch geht) oder niedrigeren Gang wählen.
Wenn beim Wendegetriebe zu viel Hindernis ist (wenn niedriger Gang gewählt, drehen normal einfach nur die Reifen durch) geht das Spiel bis er abwürgt, ja.
Bremse ist beim Hyydrostat links (braucht man kaum – meist nur zum vollends Stillstand, da der Hydrostat sich selbst bremst wenn man vom Pedal geht), Kupplung gibts logischerweise keine (Staplerstyle).
Wenn man das “Gasseil” aushängt(siehe anderer aktueller Thread), kann man mit dem Handgas den Druck steuern, hab ich selber noch nicht probiert, ob ich das vorteil- oder nachteilhaft finde.Denn dann wird der max. Öldruck durch die Motordrehzahl, die Durchflussöffnung für die Ölmenge durch die Pedalstellung gewählt.
Im Originalzustand geht beides mit der Pedalstellung.
Ich kann den Hydrostaten nur Empfehlen. Solange der Frontladereinsatz und Rangierarbeiten egal ob auf dem Hof oder bei der Gründlandpflege etc (z.B. um Obstbäume mulchen) im Vordergrund stehen und nicht die Bodenbearbeitung, Anhängerbetrieb etc. Da sind nämlich die Nachteile des Hydrostaten vergraben. Starke Zugleistung ist hier nur mit niedriger Gangwahl möglich und der Verbrauch unter Last ist mit Sicherheit höher als beim Schaltgetriebe.
24. Februar 2020 um 14:55 Uhr #6314Bei richtig gesetzter Erde z.B. geht das nur im A-Gang, dann entweder nur kurze Rangierwege, oder man muss nach dem Aufladen in einen höheren Gang schalten, sosnt geht’s mit max 7km/h nicht so flott zur Sache 😉
24. Februar 2020 um 19:47 Uhr #6317Ich kann die Erfahrung von in-stinkt so Bestätigen. Allerdings ist mein 6225CH wesentlich kräftiger und Frontlader Arbeiten gehen immer in der 2. Gruppe. Vorwärts – Rückwärts mit der Zweipedal Steuerung ist einfach spitze.
Nur Zugarbeiten, besonders mit Anhänger auf Straße sind überhaupt nix für einen Hydrostaten.
24. Februar 2020 um 20:38 Uhr #6319Das nenn ich mal schnelle und kompetente Antworten. Da kann sich manch Händler ne satte Scheibe von abschneiden! Respekt!
Wie erwähnt bin ich reines Hydrostat fahren vom Radlader gewohnt und würde davon nur ungern weg. Allerdings muss der Trecker bei mir auch schon mal nen vollen 2-3to. Kipper übers Feld ziehen können oder ne solche volle Fuhre von/zum 15km entfernten Mulch- bzw. Baustoffhändler auf der Achse transportieren. Alles Arbeiten für die der Lader nicht geeignet oder zu groß ist. Wenn dem Treckerlein dabei die Hydropuste ausgeht, oder ich nur mit Vollgas vom Fleck komme, ist das auch nicht so prickend. Also back to roots und kuppeln wie vom Vatter gelernt? 😉
Aber ein kleiner Trecker muss nunmal her weil er auch mal im Garten aushelfen muss ohne mir die Grasnabe in ein Furchengrab zu verwandeln.
Letztendlich such ich nach einem Kompromiss, Helfer und Lückenfüller zu den beiden Spezialisten 1,8to. Minibagger und 3,8to Radlader mit der Option damit auch die Welt der öffentlichen Strasse zu erobern.
Frage: Kann man beim Branson Synchrongetriebe unter Last die Ganggruppen schalten ohne zu kuppeln? Ich bins vom Lader gewohnt auch unter voller Last bzw. Fahrt einfach per Schalthebel zwischen Langsam- und Schnellfahrt zu wechseln. Sollte der Branson Hydostat ja auch können, aber wie siehts beim Schaltgetriebe aus?
Menno, ich muss endlich einen Anbieter finden der mir die beiden Typen mal einen Tag vermietet um sie auf Herz und Nieren aufn Feld testen zu können. Ich werf ungern 20.000 nur mit einer 5Minuten Sonntagsausfahrt übern Händlerparkplatz im Rücken, so mir nix dir nix übern Tresen.
Thanks für die kompetente Hilfe!
24. Februar 2020 um 22:36 Uhr #63221. Das Wendegetriebe vom Schalter ist rein Mechanisch und es hakelt ein bissl. Bei Frontlader Arbeiten sollte Geduld keine Schwäche sein.
2. Beim Hydrostaten kann man während der Fahrt nicht die Gruppe wechseln. Falsche Preisklasse…
Da ist man dann besser zB bei Yanmar aufgehoben mit dem YT. Aber halt deutlich teurer…
25. Februar 2020 um 05:21 Uhr #6326Guten Morgen zusammen. 😉
Nach mehrmaligem Lesen eurer Beiträge bin ich zu dem Schluss gekommen, dass für meine Anforderung doch eher die Schaltvariante in Frage kommt als der Hydrostat.
Nochmals vielen Dank für alle Tipps!
25. Februar 2020 um 06:24 Uhr #6327Noch mal ich. 😉
Verstehe ich die letzte Antwort richtig, dass man sich schon Fahrtbeginn beim Hydrostat für die passende Geschwindigkeitsgruppe (oder wie man das bei Branson nennt) entscheiden muss?
Heißt: Schwere Last im Feld ziehen -> Gruppe A um volle Leistung zu haben. Dann raus auf die Strasse -> Umschalten auf Gruppe B oder C um jetzt mit “Tempo” unterwegs zu sein. Und das geht nicht während der Fahrt? Muss ich also stehen bleiben, die Gruppe wechseln und kann danach erst weiterfahren?
Ich hoffe ich habe das falsch verstanden, denn das kanns ja wohl nicht sein.Kann mich jemand, aufklären ob ich das richtig oder falsch verstanden habe? nur Rein interessenhalber, Entscheid contra Hydro ist bereits gefallen.
Danke!
Franz25. Februar 2020 um 07:27 Uhr #6328Ja, das verstehst du richtig. Allerdings ist das beim Schalter auch so (Preisklassenbedingt dürfte das überall so sein) Gruppe geht immer nur im Stand.
Beim Schalter gehen die 4 Einzelgänge während der Fahrt, was beim Hydrostaten ja nicht notwendig ist.
Aber wo ist das Problem?
Straßenfahrten immer in C
Geländefahrten in B oder C je nachdem was ich vor habe
A Gang brauch ich nur mim Grubber (harter Boden wird nix in B, wenn man das zweite mal drüber fährt geht auch B) Mulcher, Wiesenschleppe, Ein-Schar-Wendepflug geht alles in B
Anhänger mit ca 1,5-2to schaff ich auch locker in C (Solange es nicht richtig steil wird), sogar im Gelände.
Das einzige was ich noch nicht durch habe sind 3,5to Anhänger auf der Straße…
Was machst du dir ums Schalten Gedanken, wenns nicht mehr weiter geht, ran fahren, runterschalten, weiterfahren. Bist eh ein Verkehrshindernis, ob du stehst oder fährst. WEnn du fährst dann hupen die anderen mehr als im Stand 😉
Also ich musste noch nie wegen falscher Gangwahl ranfahren.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Wenn ich mehr als 5km mit Hänger machen muss nehm ich eh das Auto und koppel zuhause dann auf den Traktor um um durch den Matsch zu fahren. Bei Frointladerarbeiten ist der Komfort des Hydrostaten durch ncihts zu ersetzen, daher würde ich bei deutlich mehr asl 50% FL Arbeiten immer den Hydrostaten wählen. Wie oft musst du denn mit dem Trecker 15km fahren?
Wenn du in einer “normalen” Woche nur 3h FL-Arbeiten hast und 5h Straßenfahrten, dann macht der Hydro ja auch null Sinn. Aber FL-ARbeiten spar ich mim Hydrostat im Vergleich zum alten Schalter min. 25% Zeit und 100% Nerven
25. Februar 2020 um 09:17 Uhr #6329Der Trecker kommt nicht regelmäßig zum Einsatz sondern zu saisonbedingten Spitzenzeiten oder wenn Arbeiten anfallen für die der Radlader zu groß oder fehl am Platz ist.
Das wären Feldarbeiten wie zb. Fräsen (Umkehrfräse 1,4m), Mulchen (1,6m), Mähen (Balkenmähwerk), Heurundballen (ca. 1,30m) laden – verfahren, Abraum-Schlick von Bach- Wasser, Teichfreiräumung aufladen und verfahren (Zuarbeit zum Bagger/Lader), Anlegen von Bodensenken-Erhebungen (Örtlichkeiten wo Lader/Bagger zu groß, zu schwer ist) und sonstige typische GaLa Arbeiten (Baumsetzlinge verteilen, Schnittgut sammeln-verfahren, usw. usf.).
Das Material beispielsweise für Landschaftsmodellierung-Pflege muss von regionalen Rohstoff Händlern von/zum Einsatzort gebracht werden (Kies, Humus, Erde, Steine, kl. Felsen) Abraum zu Verwertern (man glaubt kaum was sich so alles im Tümpel und Bächen findet), Schnittgut zum Komposter. und so weiter und so fort.
Bisher diente unser guter alter Hanomag als Zugpferd, jetzt aber soll ein universelles Arbeitstier her, das auch kleinere Lade(r)arbeiten mit übernehmen kann. Hinzu kommt dass mir ab diesem Jahr noch ein paar ha Streuobstwiese zur Bearbeitung überlassen wurden, und ca. 5ha wild zugewachsener Grund der erstmal von Hecken und Buschwerk befreit werden muss um erstmal zu sehen was man damit anstellen kann. Werde ich wohl als Biotop anlegen. Mal sehen.
Zusätzlich soll “der Neue” auch im Rasenbereich-heimische Gärten einsetzbar sein (deshalb ist die Reifenwahl noch ein offener aber wichtiger Punkt) um meine 2000qm Garten in Schuß zu halten. Gemäht wird dort mit was kleinerem, aber meine Frau hat nun mal so Ihre Ideen und will ihn auch als Vorzeigeobjekt nutzen daher wird dort jedes Jahr fleißig gepflanzt und umgegraben bis der Arzt kommt.
Nur mal so am Rande. Ideen und Einsatzzwecke gibt’s noch viele, was aber das Forum hier sprengen würde. Der Frontladeranteil ist dabei schlecht einzuschätzen, denke aber dass es schon ca. 20-30% sein werden zu denen er gebraucht wird. Der Fahranteil mit Ladung hinten dran oder in der Schaufel egal ob Straße oder Feld/Acker ist sicher höher.
Bisher nicht erwähnt, aber nun doch wichtig: Ich bin oft in relativ hügeligen Gebieten unterwegs. Keine Berge, aber Steigungen 5 bis 8% auf 500m Länge oder mehr sind hier im Voralpenland schon fast normal. Wenn ich dann mit Ladung und lass es nur 1 oder 2to sein, zum runterschalten bergauf stehenbleiben muss. Dann gibt mir das schon zu denken. Dass das überhaupt ein Thema ist, habe ich erst jetzt bemerkt und bin froh dass Ihr mich darauf gebracht habt.
Aber nun Ende mit meinen Romanen. Je länger ich nachdenke, desto weiter komme ich vom Branson Hydrostaten weg. Und das war auch meine Kernfrage hier.
Vielen Dank an Euch für die wertvollen Tips!
Franz -
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